Hermann von Salza aus dem Film des MDR







Hermann von Salza - Auf der Suche nach der Herkunft des Hochmeisters des Deutschen Ordens


Zweiter Teil "Alte und neue Thüringische Chronicka" erschienen 1725 in Arnstadt.



Im Jahre 1725 erschien in Arnstadt bei Ernst Ludwig Niebt "Alte und neue Thüringische Chronicka". In der Vorrede heißt es: "Es ist eine Thüringische Chorographie oder Lexicon Chorographicum von Thüringen, worinne die besten Merckwürdigkeiten dieser Teutschen Provinz aus vielen Zeit-Büchern zusammen getragen sind". Es wird dabei auch der "berühmte Olearius", dem der erste Teil gewidmet war, erwähnt. In diesem Lexicon werden die Orte Thüringens dem Alphabet nach vorgestellt. Ich fand dieses Buch bei GOOGLE Books.



Weichbild er 21. Mühlen treibet, und darauf in die Unstrut lauffet. Sie wird gemeiniglich Langen=Saltza genennet, zum Unterschied der Stadt Grossen-Saltza im Stift Magdeburg, und Saltza der Helden bey Einbeck im Fürstenthum Grubenhagen, wie auch anderer Oerter, welche sonst diesen Namen führen."

Die nächsten Ausführungen lesen sich sehr spannend, können auf den Wahrheitsgehalt nicht unbedingt überprüft werden. "Vormahlen war es nur ein Dorff, so zu dem Kloster Homburg gehörete; dieses lag etwa eine Stunde davon, und war Anno 768. Vom Kayser Carolo M. erbauet, welcher auch die Herren von Saltza, sonst von Driefurt genannt, darüber zu Vögten oder Advocaten gesetzt, daß sie das Kloster bey seinen Gerechtigkeiten schützen und handhaben sollten. Weilen sie sich nun dessen treulich angenommen, hat ihnen der Abt, wegen ihrer geleisteten treuen Dienste, das Dorf eingeräumet, und sie damit belehnet; Auch hat ihnen der Kayser ein roth Wieder=Horn in ihr Wappen und einen Pfauen=Schwantz auf den Helm gegeben, um dadurch zu bezeigen, daß sie sich in ihrer Verwaltung treu und fleißig verhalten hätten. Nach der Zeit haben sie das hiesige Schloß erbauet, und selbiges die Dreyburg genennet."

Dass es Zusammenhänge zwischen dem Kloster Homburg und dem Dorf Salza gegeben haben muss, liegt klar auf der Hand. Die Erwähnung des Namens Driefurt lässt auf die Herren von Treffurt schließen. Das kann aber wohl ausgeschlossen werden. Es gibt eine Verbindung zu Treffurt. Ein Günther von Salza hatte 1272 Gisele von Treffurt geheiratet. Dieser war wohl der Vater des Günther IV. von Salza, der 1280 das Augustinerkloster in Salza gestiftet hatte. So geben es die Stammtafeln der Familie von Salza an. Das kann aber nicht stimmen. Oder der Günther von Salza war vorher schon mal verheiratet.

Ich halte Driefurt für eine Verwechslung. Möglicherweise war der Ort Dörna, damals Dornede genannt, gemeint. Den Herren von Salza gehörte dieser Ort nachweislich bis 1302. Carl Friedrich Göschel bemerkt in seiner Chronik der Stadt Langensalza aus dem Jahre 1818: "Zu den übrigen auswärtigen Besitzungen, welche die Herren von Salza nach und nach an sich gebracht, aber auch nach und nach wieder veräußert haben, gehören ferner die Dörfer Illeben und Dörna, - nach jenem [also Dörna] sind sie vielleicht in den allerältesten Zeiten genannt worden. Auf diese Geschichte komme ich noch zurück.

Doch weiter in der Thüringischen Chronicka. Nach der Darstellung der Schlacht von 1075: "Anno 1075. geschahe zwischen Saltza, Homburg und Negelstett die grosse Schlacht zwischen Kayser Henrichen dem IV. und den Sachsen, zu welchen sich auch die Thüringer geschlagen hatten; … Ob nun schon dieser Ort bey währenden diesem Kriege starck mitgenommen worden, so hat er sich doch bald wieder erholet, und ist hernach desto mehr ins Aufnehmen gerathen, wie den die Herren von Salza auch Döllstedt und Uffhoven an sich bracht. Einer aus ihrem Geschlecht, Nahmens Hermann von Saltza, wurde wegen seines Wohlverhaltens und Tapferkeit anno 1210. zum Hoch=Meister des Teutschen Ordens erwehlet; welcher 30. Jahr löblich regieret." Auch in diesem Buch gehört Hermann von Salza zum Geschlecht der Herren von Salza aus dem Salza beim Kloster Homburg. Und auch hier geschieht einem Salza bei Nordhausen keine Erwähnung.

Dieter Deubner Mitglied der Interessengemeinschaft zur Erforschung des Deutschen Ordens in Nägelstedt und Umgebung im Dorfkulturverein Nägelstedt e. V.

Dieser Artikel wurde noch nicht veröffentlicht. Bad Langensalza, den 18.07.2010

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